Holzbasiertes oder Bambusbasiertes Papier - Ein Vergleich

Bei einer detaillierten Untersuchung der Nachhaltigkeit muss z.B. auch den sehr unterschiedlichen Anwendungsformen und Verarbeitungen von Bambus und Holz Rechnung getragen werden. Beispielsweise bieten wir nicht nur Verpackungen aus Bambuspapier an, sondern eben auch Spieße, Zangen und Bestecksets aus unbehandeltem Bambus. Nachhaltigkeit ist in der Praxis eben nicht eine Aussage im Sinne von “schwarz oder weiß”, sondern vielmehr ein Betrachtungs-Prozess,, bei dem wir die gesamte (Papier-) Produktionskette aus zirkulärer Sicht betrachten müssen. Bambus hat in jedem Fall aber viele vollkommen einzigartige Eigenschaften, so dass er als Material grundsätzlich viele ökologische Vorteile gegenüber Holz hat.

Was genau ist Bambus?

Bambus kommt hauptsächlich in Ländern mit tropischem bis subtropischem Klima vor. Bambus ist entgegen einer häufigen Erwartung kein Baum, sondern eine Pflanze aus der Gattung der Süßgräser. Tatsächlich ist Bambus eine der am schnellsten wachsenden Pflanzenarten der Welt….So schnell, dass die Pflanze sogar in nur einer Vegetationsperiode, d. h. binnen wenigen Monaten, ihre volle Reife erreichen kann. Es gibt Bambusarten, die innerhalb von zwei Monaten bis zu 30 Meter wachsen. Bambus wächst ohne die Hilfe von Düngemitteln oder Pestiziden, selbst auf nährstoffarmen Böden, und nach dem Schnitt wächst die Pflanze einfach weiter. Darüber hinaus erhält er sich durch seine Rhizome in der Erde, so dass nach der “Ernte” neue Triebe aus dem Wurzelsystem austreten. Die Wurzeln selbst bleiben im Boden immer intakt, wodurch ebenfalls die Bodenerosion wirksam verhindert wird.

Nachhaltige Eigenschaften von Bambus und Bambuspapier

Bambus produziert etwa 30-35% mehr Sauerstoff als andere Pflanzen und Bäume und reduziert damit gleichzeitig das größte Treibhausgas Kohlendioxid (CO²), ungefähr im selben Umfang. Dies ist hauptsächlich auf das schnelle Wachstum von Bambus zurückzuführen, der dabei durchschnittlich 2 bis 2,5 Mal soviel CO² wie Holz absorbiert. Bambus ist als Material sehr stark und kann als Rohstoff für die unterschiedlichsten Produkte wie bspw. Besteck und Papier verwendet werden. Während des Produktionsprozesses von Papier aus Bambusfasern bleiben praktisch keine unerwünschten Nebenprodukte zurück. Die Bambusfaser ist äußerst flexibel, dies findet sich in der Glätte und tollen Oberflächenstruktur des Papiers wieder. Bambus ist vollständig biologisch abbaubar, die Kompostierung und das Papier-Recycling sind als Entsorgungsoptionen gleichwertig gegeben.

Mehr Bambuspapier, weniger holzbasiertes Papier?

Holz ist grundsätzlich ein umweltfreundliches Material. Eine wichtige Voraussetzung für diese Einstufung ist, dass im entsprechenden Umfang der Fällungen Bäume neu nachgepflanzt werden. Nachhaltige Holzprodukte werden daher mit Zertifikaten wie FSC und PEFC gekennzeichnet, um Ihren Ursprung aus nachhaltiger Forstbewirtschaftung nachzuweisen. Trotz dieser Bemühung ist das Abholzen an sich oft mit ökologischen Schäden verbunden und zudem dauert es Jahrzehnte, bis ein Baum reif für die Fällung ist bzw. seine maximale Höhe erreicht hat. Zum Vergleich: der am schnellsten wachsende Baum benötigt gegenüber Bambus die dreifache Zeit für die Reifung. Papier besteht zumeist aus Hartholz und die weltweite Nachfrage nach Papier und Pappe ist erheblich gestiegen - dies ist zumindest teilweise auch auf Verbote von Plastik zurückzuführen.
Die Papierindustrie hat als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Holzfasern und reinem Zellstoff die Anzahl von Bewirtschaftungsflächen zur Holzgewinnung erweitert.

Aus den oben genannten Gründen und angesichts der Rohstoffknappheit generell sind daher verantwortungsvolle Alternativen wie Bambuspapier eine äußerst sinnvolle Alternative in unserem Sortiment, die wir aus voller Überzeugung ausbauen.

 

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