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Neue Daten aus der Nordsee

In den Weltmeeren ist die Konzentration von Plastikmüll mittlerweile bis zu siebenmal höher als jene von Plankton. Mit verheerenden Folgen für die Tierwelt und die Nahrungskette. Denn Fische können zwischen Plankton und Plastik nicht unterscheiden. Eine Studie der britischen Universität Plymouth an zehn Fischarten im Ärmelkanal ergab, dass über 36 Prozent der untersuchten Fische Mikroplastik enthielten – vor allem Viskose und Polyamid. In Norwegen waren laut einer Studie 83 Prozent der Kaiserhummer mit Kunststoff belastet. Und im deutschen Wattenmeer fanden Forscher Rückstände in allen 19 untersuchten Kotproben von Seehunden und Kegelrobben.[Weiterlesen] Kommt dazu: Viele Tiere können gewisse Plastikteile weder verdauen noch ausscheiden. Der Plastikabfall im Magen verleiht ihnen ein verhängnisvolles Völlegefühl. Die Tiere verhungern bei vollem Magen. Das passierte im vergangenen Jahr auch dem in Spanien angetriebenen Pottwal: Der Meeressäuger war stark abgemagert. Der Magen war zwar reichlich mit Plastik gefüllt, doch der Darm war leer. Es gibt zudem Befürchtungen, dass die aufgenommenen Plastikpartikel in den Mägen der Tiere giftige Inhalte abgeben. So etwa Phthalate (Weichmacher) und Bisphenol A (ein synthetisches Hormon, das östrogene Wirkung hat), zwei krebserregende Stoffe, die in transparentem Plastik enthalten sind. Doch auch Flüsse und Seen sind mittlerweile in Mitleidenschaft gezogen: Auch im Genfersee fanden sich überraschend hohe Konzentrationen von Plastik. Hier insbesondere Mikroplastik. Forscher fanden sowohl Makro- als auch Mikroplastikteilchen (definitionsgemäss Teilchen mit einem Durchmesser von unter 5 Millimetern). Von den Mikroteilchen stammten einige aus der Kosmetik- oder Textilindustrie, bei ­anderen handelte es sich hingegen um Zersetzungsprodukte grösserer Plastikfragmente. Große Tiere nehmen in der Regel eher größere Plastikteile auf, kleinere Tiere eher Mikroplastik. Die Effekte bei der Weitergabe über die Nahrung auf den Menschen werden derzeit untersucht. Beide Plastikarten dürfen zukünftig keinesfalls mehr in die Gewässer geraten. Selbstverpflichtungen einzelner Unternehmen sind dabei begrüßenswert, ebenso wie ein geändertes Verhalten der Verbraucher. Letztendlich kann eine umfassende Vermeidung nur durch die Steuerung durch die Politik geschehen. Wir haben zum Thema Mikroplastik verschiedene Petitionen auch der Ebene der Länder und der EU eingereicht. Im Jahr 2014 wird es eine bundesbehördliche Stellungnahme zu Mikroplastik in Kosmetika und Körperpflegeprodukten in Deutschland geben. Wir hoffen auf deutliche Fortschritte in diesem Jahr! Im Bereich des Großplastiks kann nur eine weitere Verfolgung des Plastiktütenverbotes und der Einschränkung der Verpackungsvorschriften eine positive Entwicklung ergeben. Ebenso die Förderung und Verbreitung von biologisch abbaubaren Plastik. Quelle: Plasticontrol.de Bild: Morguefile
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