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Die Festival Saison hat endlich wieder begonnen!

Die schönste Zeit des Jahres hat endlich begonnen, die Temperaturen steigen langsam, alles blüht und die Eisdielen öffnen wieder ihre Pforten. Aber wohl genauso wichtig: Die Festivalsaison hat begonnen! Zeit um eine kleine Rundreise durch Europa zu starten für die schönsten und verrücktesten Festivals mit einzigartigen und nachhaltigen Lösungen!

Norwegen Wir beginnen unsere Tour im hohen Norden, in Trondheim, Norwegen, um genau zu sein. Jeden Sommer strömen Tausende von Festivalbesuchern zu Pstereo, einem zweitägigen Festival im idyllischen Marinen Park. Nicht zuletzt aufgrund der märchenhaften Umgebung am Wasser und direkt neben des 1000 Jahre alten Doms ist dieser Ort einer der Besonderen in Norwegen. Und natürlich wollen sie es auch so beibehalten. Dafür wurden extra eigene Umweltziele auferlegt, die es 2018 zu erreichen gilt. Künstler fahren dort zum Beispiel mit Elektrofahrzeugen, und die Lebensmittel und Getränke vor Ort werden so viel wie möglich regional und biologisch eingekauft. Das Line-up zeigt vor allem Bands aus Großbritannien und auch einige große Namen wie z.B. The Lumineers, und gerne wird mit aufstrebenden Bands aus Norwegen mitgesungen. Eine perfekte Mischung aus Pop, Rock und Indie, wie es nur in Skandinavien zu finden ist.

Dänemark Auf geht’s zum nächsten Festival etwas südlicher und in der Nähe von Kopenhagen, Dänemark. Die erste Edition fand im Jahr 1971 statt und wir können es mittlerweile zu den legendären Veranstaltungen zählen: Das Roskilde Festival! Vor allem auch in den Punkten Nachhaltigkeit. Im Jahr 2014 und 2015 wurden zu viel produzierte und übriggebliebene Lebensmittel gesammelt und an Obdachlosen und Asyl-Zentren gespendet. Wir sprechen allein 2015 von 35 Tonnen Lebensmittel, das entspricht 85.000 Mahlzeiten, die sonst in der Tonne gelandet wären! Roskilde sticht nicht nur allein mit der Verminderung von Lebensmittelabfällen heraus, es werden auch aktiv das Rote Kreuz, Save the Children und lokale Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt. Der gesamte Gewinn aus dem Festival geht an diese Organisationen, und es handelt sich hier nicht gerade um kleine Beträge. Im Jahr 2015 wurde ein Gewinn von 2,3 Mill.€ umgesetzt, der dann auch komplett gespendet wurde. Die meist umstrittenste aber doch geniale Nachhaltigkeitsinitiative geschieht in Zusammenarbeit mit dem dänischen Landwirtschaft & Food Council. Im Jahr 2015 wurde schätzungsweise 100.000 Liter Urin auf dem Festivalgelände gesammelt. Dieser Urin wurde gesäubert und als Dünger für Gerste eingesetzt, dem Hauptbestandteil von Bier. Und ja,  das war zu erwarten, das Bier soll 2017 auf dem Festival serviert werden, in biologisch abbaubaren Bechern natürlich! Das Festival wäre natürlich nicht so berüchtigt, wenn es sich nur um Nachhaltigkeit drehen würde. Es gibt eine riesige Auswahl an bekannten Bands mit großen Namen wie z. B. die Red Hot Chili Peppers und natürlich der „Naked Run“. Der Gewinner erhält automatisch ein Ticket für das nächste Jahr.

Deutschland Weiter geht die Reise zu uns in den Süden nach München. Das Tollwood Festival ist eines der bemerkenswertesten Festivals, wenn es darum geht, den Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen. Bei der Premiere im Jahre 1988  wurde bereits mit einer kleinen Solarzelle experimentiert, und seit es technisch möglich ist, werden ausschließlich „grüne“ erneuerbar Energien benutzt. Wie auch bei Roskilde wird Wert auf regionale Lebensmittel und Verminderung deren Abfälle gelegt. Zusätzlich wurde eine neue Initiative ergriffen, die nur noch biologisch abbaubares Einweggeschirr auf dem kompletten Festgelände erlaubt. Zusammen mit einem lokalen Recycling- und Abfalltrennsystem hat das Festival eine große Schlacht im Kampf gegen Müll gewonnen. Seit 2004 sind die Sommer- und Winterfestivals von der Europäischen Union auf Grundlage der "Öko-Regulationen" zertifiziert worden. Das bedeutet, dass fast 100% der verkauften Lebensmittel „Bio“ sind und Produkte wie Bananen, Schokolade, Kaffee und Tee Fair Trade Herkunft haben. Zwischen Workshops, Vorträgen und Diskussionen kann man noch einen Blick unter anderem von Auftritten von ZZ Top oder Deep Purple erhaschen, wenn man denn kann ;-)

Frankreich Bonjour Paris! Die Stadt der Liebe und des Lichts! Aber auch vor allem die Location für das Festival We Love Green. Dieses Festival wurde auf Grund der momentanen Weltlage erschaffen, die nach mehr nachhaltigen Innovation sowie mehr Bewusstsein und Liebe zu Natur verlangt. Junge Künstler und Designer erhalten während des Festivals die Möglichkeiten und den Raum, ihre nachhaltigen Projekte ins Leben zu rufen und dann in einer Ausstellung auf dem Festivalgelände zu zeigen. Das Festival hat eine beeindruckende Liste von Maßnahmen, um Nachhaltigkeit umzusetzen. So werden alle Abfälle in fünf verschiedene Ströme getrennt und 800 Holzpaletten und Kisten werden in Möbel und Dekor verwandelt. Es wird nur biologisch abbaubares Geschirr eingesetzt und das wird, wie das Glas und Holz, getrennt gesammelt. Wie auch beim dänischen Roskilde Festival gibt es eine Initiative gegen Lebensmittverschwendung und es werden mehr als 3.000 Mahlzeiten pro Veranstaltung „gerettet“. Vor allem aber möchte das Festival das Bewusstsein der jüngeren Generation schärfen. Mehr als 1.000 Kinder besuchen jährlich die Veranstaltung, wo sie mit Nachhaltigkeit auf spielerische Art und Weise in Kontakt kommen. Nicht nur die Kinder, sondern natürlich auch die Erwachsenen spielen eine wichtige Rolle in dieser Bewusstseinsänderung. Es gibt Vorträge und Diskussionsrunden um das Thema, sowie auch Dokumentar- und Kurzfilme. Last but not least, stellen wir euch ein Festival vor, das vollständig auf Solarenergie und Bio-Kraftstoff setzt!

Niederlande Seit bereits 2 aufeinanderfolgenden Jahren wurde ID & T als Organisatoren des "grünstes Festival der Niederlande" ausgezeichnet. Sie erhielten diese für das Festival „Welcome to the future“, welches jedes Jahr im Naturgebiet "T Twiske (in der Nähe von Amsterdam) stattfindet. Alle Speisen, die serviert werden, sind biologischen Ursprungs, das verbessert nicht nur den nachhaltigen Aspekt, sondern auch die Qualität des Essens. Für das Festival wurde zusammen mit Mysteryland ein sogenannter „Waterzak“ entworfen, den die Besucher kostenlos mit Leitungswasser nachfüllen können. Günstig und effizient, die Verwendung der Kunststoff-Wasserflaschen wird somit erheblich reduziert. Bemerkenswert ist auch die Anzahl der Generatoren die auf dem Gelände genutzt werden. Anstelle der traditionellen, auf Benzin basierenden Energieversorgung  wird altes Frittier Öl verwendet, um die Generatoren am Laufen zu halten. Um weitere fossile Brennstoffe zu reduzieren, werden Besucher animiert mit dem Fahrrad zu kommen. Was im Land der Fahrräder eh selbstverständlich ist. Neben dem einmaligen Empfang bei der Ankunft ist auch eine "Erste Hilfe für Fahrräder" Station vorhanden, damit die Heimfahrt auch gesichert ist. A propro Heimfahrt.. Natürlich gibt es viele weitere nachhaltige Festivals in Europa . Es ist gut zu sehen, dass immer mehr Organisationen daran arbeiten, nicht nur die „Freiheit“ mit guter Musik an schönen Orten zu feiern, sondern auch die Folgen für die Umwelt berücksichtigen, die so ein Festival mit sich bringt. Eine bessere Welt beginnt immer noch bei dir! Und  es ist sehr nützlich, sich hierbei gegenseitig zu helfen. Daher sind viele Organisationen auch stets offen für Ideen und Feedback von ihren Besuchern. Habt ihr vielleicht eine gute Idee oder wollt eine nachhaltige Alternative vorschlagen? Lasst das vor allem die Organisationen wissen! Bilder: Festicket

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